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Sicht von Unten

Die Träume sind zurück – Zeit etwas zu tun

Von
am
7. Mai 2019

Ich habe lange keinen Beitrag mehr für diesen Blog verfasst. Und eigentlich sollte das etwas positives sein. Denn ursprünglich sollte er mir als Plattform dienen, mit den lebensechten Träumen umzugehen, die mich als Folge meiner Depression für über ein Jahr begleitet haben. Nachdem diese seit dem Sommer des letzten Jahres immer weniger wurden und letztendlich verschwunden waren, hatte ich mich als (einigermaßen) geheilt betrachtet und im Umkehrschluss auch das Schreiben für den Blog ruhen lassen. Wenn mich die Muße geküsst hat, habe ich mich natürlich dennoch dazu entschlossen, einen Beitrag zu verfassen. Allerdings gab es für mich immer wieder andere Bereiche, in denen ich meine Kreativität eher ausleben konnte.

Nun sind die Träume zurück. Zu dem aktuellen Zeitpunkt seit etwa zwei Wochen. Begleitet war dieser Umstand durch eine Grundtraurigkeit, die ich zuletzt zum (angenommenen) Ende meiner Depressionen verspürt hatte. Zuerst hatte ich rationale Gründe dafür gesehen. Eine meiner Katzen wurde leicht krank und hatte ihr Wesen (wohl aufgrund der „Pubertät“) geändert. Zudem stand zum ersten Mal ein großes Projekt innerhalb meiner neuen Arbeitsstelle an, für den ich die Verantwortung trug. Die Sorge um das Haustier wich, und so auch die Traurigkeit. Was aber selbst nach dem Abschluss des Arbeitsprojektes blieb, waren die Träume.

In meinem Beitrag zur Last der Depression spreche ich darüber wie schwer der Gang zum Therapeuten ist. So schwer, dass ich ihn bisher nie getätigt habe. Gestern habe ich erneut meinen Hausarzt aufgesucht und ihm den Umstand geschildert. Ich bat erneut um eine Überweisung zur Psychotherapie. Die Frage ob ich wieder Medikamente nehmen möchte verneinte ich. Zum einen hatten sie sich zu stark auf meinen Körper ausgewirkt, und zum anderen ist es mir dieses Mal ernster als je zuvor: Ich möchte nicht die Symptome bekämpfen, sondern die Ursache.

Es ergibt für mich keinen Sinn. Abseits der Dinge, die mich in den letzten Wochen gestresst haben – und vergangen sind – gibt es nichts, was mich belastet. Jedenfalls nichts, was für mich offensichtlich ist.
Dennoch schleicht sich die Trägheit der Depression wieder langsam in mein Leben. Morgens bin ich ans Bett gefesselt. Stehe ich nicht aktiv auf, so könnte ich vermutlich den gesamten Tag verschlafen. Fühle ich mich dadurch dann wacher? Nein. Die Länge des Schlafs hat keine Auswirkung, wann auch immer ich aufwache, fühle ich mich müde und lustlos. Sobald ich erst einmal auf den Beinen bin, geht es mir besser. Erschöpft bin ich eindeutig auch nicht. Zum ersten Mal seit 2016 habe ich es geschafft regelmäßig eine Strecke zwischen acht und zwölf Kilometern zu joggen. An dieser Stelle muss ich erwähnen wie dankbar ich für meine beiden Katzen bin. Denn sie zwingen mich jeden Tag dazu aus dem Bett zu rollen und ihnen Futter zu geben.

Alles in allem bin ich einfach nur zornig. Zornig darüber, dass ich angenommen hatte den Kampf gewonnen zu haben. Zornig, da ich Stunden meines Lebens mit Schlaf verbringe, die mir nichts nutzen. Umso mehr bin ich für die ganzen Momente dankbar, die mir in den letzten Tagen geholfen haben die Trägheit zu brechen: Kinobesuche, Fighting Game-Turniere in Prag und Brettspielabende mit Freunden.
Ich habe es satt, mich von der Krankheit unten halten zu lassen. Einmal zu oft hatte ich mich in Sicherheit geglaubt und wohl eine Tür offen gelassen, welche die Rückkehr in mein leben erlaubt hat. Dieses mal nehme ich mir meine eigene Predigt zu Herzen. Meine Zeit ist mir zu kostbar im Trott zu versinken und ich werde einen Teufel tun, der Trägheit zu unterliegen. Ich werde die nächsten Tage weiterhin Joggen, Brett- und Videospiele, sowie Ausgehen mit Freunden genießen. Und auch wenn es Kraft brauchen wird den Tag zu starten – ich habe lang genug nichts getan. Zeit das Übel bei der Wurzel zu packen.

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PRINNY
MÜNCHEN, DEUTSCHLAND

Mein Name ist Matthias Regge aka. Prinny. Ich schreibe über Videospiele und bizarre Dinge, die sich in meinem Kopf abspielen.

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